Dienstag, 9. Oktober 2012

Buschkowsky und die Currywurst



Rassismus! Diskriminierung! Nieder mit Buschkowsky! Nieder mit Güner Balci! Und nieder mit dem Vater aus folgenden Artikel:

http://www.welt.de/debatte/article109606582/Buschkowsky-irrt-Neukoelln-ist-nicht-ueberall.html

Wo kommen wir denn hin, wenn wieder die Realität die Oberhand bekommt, wo wir uns doch alles so schön zurechtgelegt haben und bei Problemen einfach weggucken - notfalls bestrafen wir eben den Überbringer einer schlechten Botschaft und schon ist alles wieder gut. Dies gelingt uns schon seit  Ewigkeiten und hat vor allem in den letzten Jahren zugenommen, löst ja selbst eine auf den Schultern der Mittel- und Wenigverdienenden lastende Politik nur mehr Achselzucken aus und durch die Straßen protestierende Griechen und Spanier werden als marodiernder Haufen gesehen, welche sich nicht an die Ordnung halten - Aufrührer, welche wohl keine Geißens im Fernsehen haben, sonst würden sie sich ihr Dasein doch auch einfach schönzappen.

Empörungsfeigheit und -faulheit hat sich breitgemacht und auch Resignation, was ja auch irgendwie verständlich ist, schließlich jammert sich das jeweilige Gegenüber schon seit Äonen in eine Diskriminierungs und Armutsrolle - irgendwann haben wir es alle geglaubt. Die Wirtschaft jammert zum Beispiel, dass sie am Hungertuch nagt und winkt mit Rezession und Arbeitslosigkeit, fährt jedoch andererseits Rekordgewinne ein und eigentlich fragt man sich ja im Geheimen, warum wir überhaupt ein hohes Wirschaftswachstum brauchen, wo wir doch ohnehin zuwenig den deutschen Beischlaf pflegen und deshalb dahinschrumpfen. Die Wahrheit hat keinen Stellenwert mehr, sie zwickt und zwackt und kollidiert immer mit irgendwelchen Interessen, so auch die des Bürgermeisters von Neukölln, wälzen sich ja gerade alle Einwanderervereinigungen kollektiv am Boden und dies Hand in Hand mit populistischen Parteistimmenfängern und Heile-Welt-Links-Linken.
Wirft man den Deutschen die einheimischen Rassisten vor, dann ist dies Aufklärung, zeigt man aber die Integrationsdefizite einiger Zuwanderer auf, dann ist dies Rassismus - ganz nachvollziehen kann ich dies nicht, aber vielleicht bin ich dumm und saublöd obendrein.

Ganz besonders lustig finde ich da einige Journalisten, welche sich nun zum Retter der Ehre aufspielen und jegliche Problembewältigung mit einem Schwall von Arroganz und Selbstdarstellung ersäufen - so zum Beispiel eine Mely Kiyak:

http://www.fr-online.de/meinung/kolumne-liebe-heimatkunde-,1472602,19875942.html

Meine Liebe Frau Kiyak, können Sie mir bitte den Sinn dieses Geschreibsels erklären? Verstehen Sie mich nicht falsch, ich mag Sarkasmus, jedoch muss an dessen Ende auch ein kleiner Funke Ehrlichkeit stehen und er darf vor allem nicht zum Selbstzweck werden, sonst wandeln Sie auf genau den Spuren, die Sie süffisant anprangern. Nun ist mir derartiges bei Ihnen ja nichts neues, scheinen Sie ja nur aus dem Grund des Namen-Drunterpappens Ihre Kolumne unters Volk zu ätzen und wer sieht nicht gern sein Konterfei intellektuell verbrämt von einer Tageszeitung blicken, allerdings gibt Hülle allein nichts her, wenn der Inhalt der Leere des interstellaren Raumes gleicht und man vor allem keine Lösungsvorschläge bringt. Nein, es macht es sogar noch schlimmer, schließlich könnte einem beim Lesen ihres entbehrlichen Beitrages ja wiedermal die Erkenntnis ereilen, dass alles gut ist und nur die Hubers, Müllers und Meiers Schwierigkeiten bereiten, diese alten Brunnenvergifter, während alle anderen in Pilcher´scher Einigkeit gen Sonnenuntergang reiten.

So ist es aber nicht und es auch vollkommen behämmert, wenn man sich mimosenhaften Schuldzuweisungen hingibt, machen die ja nichts besser, außerdem ist unsere Umgebung nicht in simples schwarz-weiß gehüllt und es gibt deswegen auch viele Fehler der Vergangenheit, wo sich keine Seite mit Ruhm bekleckert hat - Neu-Köllns Probleme haben viele Väter und Mütter, deutsche genauso, wie ausländische. Der lüsterne Fingerzeig auf das Gegenüber mag nun zwar das Ego streicheln und Ihre Fangemeinde zu Jubelstürmen anspornen, ändern wird es an der nicht-zufriedenstellenden Situation jedoch nichts und auch der Gesamteindruck Ihres obigen Kommentars wird so noch mehr einzementiert, ist es ja unterm Frankfurter-Rundschau-Strich nur selbstverliebte Schmiererei. Ein türkischer Name ist eben zuwenig, braucht es ja auch Substanz und vor allem Objektivität, welches zwar alles auch in Ihrer Redaktion zu finden ist, aber nicht auf Sie abgefärbt zu haben scheint. Leider. Schmieren Sie wohl. Ich geh jetzt eine Currywurst essen. Und zwar beim Ahmet.

Mahlzeit




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