Samstag, 28. Juli 2012

Hassan Dabbagh und Al-Rahma.de - nichts ist umsonst



Das ist Nächstenliebe? Da werden Sie geholfen? Nun, ich kann das Beifallklatschen unterdrücken und die Selbstlosigkeit des Unterfangens ziehe ich sogar des öfteren in Zweifel, was mir gestern folgenden Kommentar einbrachte:

Glückwunsch! das neue feindbild "der böse moslem" ist durch hetzpresse und rassenhass vollendet. nun wird alles angezweifelt und vorverurteilt, wenn ein moslem sich menschlich angagiert...jedoch können die moslems noch viel lernen von den christlichen mördern! der weltweite ölkrieg wird von christen ausgeübt und die moslems sind die opfer! schon mal drüber nachgedacht???

Unterschrieben war diese Kritik mit "ein Mensch" und dafür färbe ich den Rotzlöffel gerade extra um, wird daraus ja der Pathos-Löffel, den ich dem Poster hiermit überreichen möchte - anbei liegt auch ein kostengünstiges "e", das  gegen ein überflüssiges "a" eingetauscht werden kann.

Bin ich aber wirklich immer negativ, wenn sich Muslime engagieren und sich um ihre Mitmenschen kümmern? Durchaus nicht, so ziehe ich ja zB den Hut vor einer Saloua Mohammed, die sich um Obdachlose kümmert, jedoch tut die dies unabhängig davon, welchen Glaubens diese Menschen sind, was von manchem fundamentalistischen Geschwisterchen mit Argwohn und des öfteren auch mit einer Drohung gedankt wird. Von mir jedoch bekommt sie etwas, was ich den Geldsammlern wie Al-Rahma niemals zollen werde, nämlich Respekt, tut sie und auch viele andere ja derartiges nicht, um dafür etwas zu bekommen - was bei den Salafis anders ist, steht hinter jedem gespendeten Euro ja eine politische Ideologie, welche damit unterstützt wird, gehts ja eigentlich nicht um Hunger und Elend, sondern nur ums Geschäft.
Wer da im Falle Syriens unterstützt wird,  kann ich zwar nur vermuten, jedoch liegt der Verdacht nahe, dass es sich um gewisse lichtscheue Elemente handelt, die jegliche Diktatur zu einer anderen Diktatur umformen möchten - von der menschlichen zur göttlichen, die Opferzahl bleibt dieselbe:

http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article108392909/Syrien-ist-al-Qaidas-neues-Schlachtfeld.html

Nein, natürlich ist Assad kein Guter und ich bin auch kein Jürgen Elsässer, der sich imaginäre Reporter aus dem Ärmel schüttelt, nur damit sein Ego gestreichelt wird, jedoch sind die Grenzen zwischen Gut und Böse nirgends verschwommener, als in diesem Kriegsgebiet. Es kämpft das Finster gegen das Ich-seh-mich-nicht, wobei sie ja bei einem geeint sind, interessieren sie ja die Menschen ein feuchten Kehricht.

Und noch eines fällt auf, so schießen Salafi-Bettelclubs ja nur aus dem Boden, wenn es um Muslime geht, während andere Katastrophen nur ein müdes Lächeln hervorrufen - man scheint nicht den Nächsten zu lieben, sondern nur die Brüder und Schwestern, was ich für äußerst verlogen halte, macht man ja keinen Unterschied im Elend, egal ob dieses nun Schwarz oder Weiß bzw Islamisch oder Christlich ist. Wo aber sind zum Beispiel die Spendeaufrufe für die Hinterbliebenen der Boko-Haram-Toten? Wo ist der Geldregen für die Familien des Merah-Blutbads?

Nirgends, und darum spreche ich auch diesmal eine negative Empfehlung aus, so würde ich mein Geld ja keiner Organisation in der Rachen schmeißen, welche den Salafisten nahesteht. Die machen nämlich nichts umsonst. Niemals. Und dies wohl auch nicht in Syrien.

Guten Tag



1 Kommentar:

  1. Du triffst den Nagel mal wieder auf den Kopf. So leid mir die Menschen in Syrien tun, die da in einen schlimmen Bürgerkrieg hineingezogen werden. Aber irgendwie hat man ein ungutes Gefühl, Geld zu spenden. Wofür? Um die Gotteskrieger zu unterstützen? Bei wem landen die Spenden und wie gelangen sie nach Syrien? Wer überprüft das?

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