Dienstag, 27. März 2012

Breivik oder Merah - gejubelt wird immer

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/frankreich-ehrbezeugungen-fuer-einen-terroristen-11698176.html

Vorsicht ist angebracht und zwar gegen Rattenfängern aus allen Lagern, nutzen ja nicht nur islamistische Prediger den toten Mohamed Merah, auch das rechte Lager reibt sich freudig die Hände, hat man ja jetzt endlich ein Gesicht zu den Thesen, die man seit Jahren so dahinschwallt.

Nicht "die" Muslime sind Schuld, nicht "die" Ausländer sind integrationsunwillig - ein relativ kleiner Haufen ists, der da so sein Unwesen treibt. Die Anzahl vergrößert sich zwar, aber dies ist nicht nur den Hasspredigern an den Kaftan zu heften, sind ja wir es, die ihnen den Raum dazu gelassen haben, anstatt sie schon viel früher in die Schranken zu weisen. Und auch wir sind es, die jedem fremdartig aussehenden Mitbürger den Stempel "Terrorist" aufdrücken, auch wenn dieser von dem fundamentalistischen Gedankengut genauso weit entfernt ist, wie unsereiner. Nun ist die Problematik in Frankreich ja etwas anders, als in Deutschland, resultiert ja vieles aus nicht wirklich ruhmreichen Geschehnissen der Kolonialzeit, der Hass sitzt tief und dies schon seit Generationen, jedoch greift so manches auch auf unsere Heimat über, nutzt ja auch hierzulande manch Hohlbirnenverein die toten jüdischen Kinder zu seinem Vorteil - vor allem im Internet.

Die einen betrauern den Killer als Märtyrer, die anderen schütten ihren Hass über alle Migranten aus, behämmert ist beides und auch brandgefährlich, wird ja nichts dagegen unternommen, schließlich befindet sich die Politik ja immer noch in Schockstarre und reagiert mit einem Beobachtungsmarathon des Verfassungsschutzes, welcher ab und an gar fürchterlich warnt, jedoch sonst nicht viel tun kann. Dies war schon bei Breivik so, führten dessen Verbrechen ja auch zu Hurra-Schreien, wenn auch aus dem anderen Deppenlager, was zwar zu einem kleinen Rauschen im Blätterwald führte, unterm Strich jedoch bald vergessen sein wird. Bis zum nächsten blutigen Showdown, welcher niemals unter den Intelligenzverweigerern selber ausgetragen wird, sondern immer Unschuldige bezahlen müssen, schließlich sind die so schön unvorbereitet, wenn ihnen der Wahnsinn entgegentritt.

Nun bringt das Verbot der Radikal-Seiten an sich nicht wirklich viel, sondern lässt bei jedem abgeschlagenen Kopf zehn neue entstehen und dies wird wohl solange so bleiben, bis endlich die ersten Blutvideo-Dreher in den Bau wandern, sollte man gewisse Reden und zusammengeschusterte Filmchen endlich als das sehen, was sie sind -Volksverhetzung. Neue Gesetze brauchts dafür nicht wirklich, einzig härter anwenden müsste man die vorhandenen und zwar für alle Radaubrüder, die nicht hören wollen - sie müssen endlich fühlen und zwar die volle Härte der Paragraphen. Der harte Kern wird zwar auch weiterhin rumgrundeln, aber die Radikalisierungsseiten werden wohl mächtig ausgedünnt und so mancher wird den Weg des Extremismus wohl nicht beschreiten, weder als Nazi, noch als verbohrter Islamist. Meinungsfreiheit hat seine Grenzen, nämlich dort, wo Leichen am Ende rumliegen - egal von wem. Die Mehrheit will Frieden und auf die hat man zu hören. Und zwar bald mal.

Guten Abend

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