Montag, 27. Juni 2011

Schaumschläger unter sich

Unter dem Titel " Hassprediger kommt wieder nach Berlin" ist folgendes auf Dawa-News zu lesen:



Geert Wilders kommt also in die Hauptstadt und erzürnt damit die Salafisten. Zu Recht? Ich spreche hier nur für mich, so mögen dies ja einige anders sehen, doch ich finde ja, allerdings aus anderen Gründen wie die Voglianer.

Wenn man seine Aussagen auf diese Sekte bezieht, so kann man ihm meist Recht geben, verstehe ich ja genauso wenig wie er, wie man sich so lange auf der Nase herumtanzen hat lassen. Doch tut er dies ja nicht, spricht er doch gerne einen Generalverdacht über alle Muslime aus, und dies ist reine Zündelei und entbehrt jeglicher Grundlage. Auch ist der Koran wohl kaum mit Hitlers "Mein Kampf" zu vergleichen, gibt es doch auch in der Bibel Passagen die mit dem heutigen Moralempfinden nicht im Einklang sind, wäre er konsequent, müsste er also auch diese auf die Verbotsliste setzen.

Es geht einzig um die Auslegung dieser beiden Bücher, erst ein geistig etwas benachteiligter Leser macht daraus etwas schlechtes. So leben die meisten hier ansässigen Muslime ein modernen Islam, genauso wie die meisten Christen einige Teile ihres Gottesbuches als nicht mehr zeitgemäß erachten.
Jetzt mag natürlich der Einwand kommen, dass z.B. in Saudi Arabien die Bibel ja auch verboten ist, doch ist irrelevant, müssen wir uns ja wohl nicht auf die selbe Stufe wie diese Hinterwäldler stellen.

Wer braucht hier also diesen Wilders? Niemand, würde es ja schon genügen, wenn unser Parlamentarier endlich aus ihrem Winterschlaf erwachen und sich um die anstehenden Probleme kümmern würden, Rechtspopulismus ist dabei allerdings vollkommen fehl am Platz, bietet dieser ja keine vernünftigen Lösungen an. Das Problem ist nämlich nicht der Islam, sondern die Ausgrenzung und Perspektivlosigkeit vieler Jugendlicher aus der so genannten "Unterschicht", der übrigens nicht nur Ausländer angehören, sondern auch viele Ur-Deutsche. Warum konvertieren denn so viele? Wohl nur, weil sie sich von unserer Gemeinschaft ausgestoßen fühlen, kümmert man sich hierzulande ja lieber um fette Banker als um den kleinen Bürger, lässt sich mit letzterem ja nur schwerlich das große Geld verdienen. Würde sich dies ändern, würden Extremisten jeder Couleur ganz von alleine in der Versenkung verschwinden, hat ein zufriedener Bürger ja besseres zu tun, als irgendwelchen Fundamentalisten oder Faschisten nachzulaufen.

Natürlich ist es viel einfacher, sich einen Sündenbock zu suchen, als diese jahrelange Fehlentwicklung in unserem System wieder rückgängig zu machen, vor allem einen, der zur Zeit ja ohnehin nicht den besten Ruf hat. Politik auf dem Rücken einer Minderheit ist aber nichts anderes als Unfähigkeit, und das kann dieser Wilders in Perfektion - viele leere und hohle Parolen und nichts dahinter, viel Schein und kein Sein. Solche tauben Nüsse haben wir allerdings in diesem Land selber genug, müssen wir uns da auch noch einen aus Holland importieren?

Wer ihm also in Berlin zujubeln will, der soll dies tun - ich mache es nicht, genauso wenig wie ich Pierre Vogel zujuble, sind doch beide meiner Meinung nichts anderes als Schaumschläger.

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